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Dokument Stellungnahme des Buddhistischen Dachverbands Diamantweg (BDD) zu den Artikeln „Der buddhistische Populist“ und „Buddhistischer Lama löst Empörung aus“ in Allgäuer Zeitung und Augsburger Allgemeine (3./8. August 2018)
Datum 09.08.2018
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Buddhistischer Dachverband Diamantweg e.V.
- Sitz Wuppertal - VR 2923
Heinkelstraße 27
42285 Wuppertal
Immenstadt, 09.08.2018

Stellungnahme des Buddhistischen Dachverbands Diamantweg (BDD) zu den Artikeln „Der buddhistische Populist“ und „Buddhistischer Lama löst Empörung aus“ in Allgäuer Zeitung und Augsburger Allgemeine (3./8. August 2018)


Wir, der Buddhistische Dachverband Diamantweg, können nachvollziehen, dass das Bild, welches in den oben genannten Zeitungsartikeln gezeichnet wird, Fragen über unsere Integrität aufwirft. Darüber sind wir sehr betroffen. Denn bei der Berichterstattung wurde ein Zitat sinnverfälscht veröffentlicht – dadurch wirkt es so, als ob Diamantweg-Buddhisten absichtlich in eine bestimmte Ecke gedrängt werden sollten. Des weiteren wurden wichtige Teile einer Stellungnahme von der Redaktion unterschlagen. Diese Stellungnahme wurde von dem zuständigen Redakteur vorab erbeten und lag ihm rechtzeitig wie erwünscht vor.

Dort heißt es u. a. „Lama Ole äußert generell, dass Mittel, mit denen man seine Ziele verfolgt, nicht egal seien. Sie sollten angemessen sein und sich an Grund- und Menschenrechten orientieren.“ Auf unsere Nachfrage hierzu äußert sich Lama Ole Nydahl zusätzlich mit folgenden Worten: „Als Buddhist kann man nicht anders als ein ehrlicher Humanist zu sein. Man darf kritisieren, aber das Gewaltmonopol in Deutschland wie auch in Dänemark hat nur der Staat. Es genügt völlig, wenn sich alle, die hier leben, gleich welcher Religion, an die geltenden Gesetze halten. Natürlich will ich als Lama keine Gewalt und meine tüchtigen Schüler und Freunde sollen einfach meditieren lernen.“

Das Europazentrum ist ein internationaler Treffpunkt für Buddhisten, an dem sich jedes Jahr zum Sommerkurs Menschen aus rund 50 Ländern treffen. Es geht uns dort ausschließlich um die Vermittlung der buddhistischen Lehre. Wie die meisten Buddhisten in aller Welt sind wir keine Mönche und Nonnen, sondern im Leben stehende Menschen - mit Beruf, Familie und auch unterschiedlichen Meinungen. Wir stehen zu unseren demokratischen Grundrechten. Dazu zählt auch die Meinungsfreiheit.

So steht es jedem Bürger in Demokratien frei, auf Menschenrechtsverletzungen durch die Scharia sowie auf die Unterdrückung der Frau im Islam hinzuweisen und Gewalt im politischen Islam zu kritisieren. Dies gilt selbstverständlich auch für einen buddhistischen Lehrer oder Buddhisten. Wir finden es also nachvollziehbar, wenn Lama Ole Nydahl am Rande einer seiner Vorträge sich dementsprechend äußert. Dies steht in keiner Hinsicht im Gegensatz zu den buddhistischen Werten, die Lama Ole Nydahl seit mehr als 40 Jahren vermittelt. Auch eine vergleichende Bewertung totalitärer Systeme liegt innerhalb der freien Meinungsäußerung.

Wenn dies jedoch nun zum Anlass genommen wird, Lama Ole Nydahl und den Diamantweg-Buddhismus generell zu diskreditieren, zeugt das offensichtlich von einer anderen Auffassung von Meinungsfreiheit und Demokratieverständnis. Auf unseren Kursen geht es in den Vorträgen um Buddhismus, Meditation, Mitgefühl und Weisheit. Wir würden uns wünschen, dass sich Berichterstattungen nicht nur auf Randbemerkungen konzentrieren. Denn so wirkt eine Berichterstattung über den "Buddhistischen Populist" doch selbst recht populistisch.

Für den Vorstand

Nadia Wyder